Musikalisch führt Elisabeth von Thüringen evangelische Gemeinden und Generationen zusammen: Am vergangenen Samstag wurde im Gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede das Gemeindeoratorium über die heilige Elisabeth von Thüringen aufgeführt. Gerd Weimar schaffte es, an die 150 Menschen aus 11 Kirchengemeinden im Alter von fünf bis siebzig Jahren für das Musikstück zu begeistern. Für Superintendent Alfred Hammer ist die gelungene Aufführung dieses Werkes beispielhaft für die zukünftige Zusammenarbeit von Kirchenkreis und Gemeinden.
„Heute schon das Morgen seh’n“: So beginnt das Gemeindeoratorium über Elisabeth von Thüringen, das am vergangenen Samstag im Gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede aufgeführt wurde. Demonstrativ verweigerte Elisabeth sich dem adeligen Luxusleben auf der Wartburg, das zu Lasten der Armen ging. Sie wandte sich Kranken, Armen und Sterbenden zu. Damals war und auch heute ist allerdings schwer zu verstehen, warum sie ihren eigenen Körper vernachlässigte und so krank wurde, dass sie – erst vierundzwanzig Jahre alt – starb. Gleichzeitig zeigen die Erzählungen von Elisabeth, dass sie mit ihrem Leben Zeichen setzte, die Gottes Zukunft aufleuchten ließ. Claus-Peter März und Kurt Grahl schufen ein Gemeindeoratorium, das die wundersame Frau des Mittelalters heutigen Menschen verständlich macht. In Chorstücken, die von Erwachsenen und Kindern, von einem Instrumentalensemble und Posaunenchören musiziert wurden, wird Elisabeths Freude an Gottes Liebe hörbar, ihre Kritik am Reichtum und ihre Bereitschaft, Brot und Rosen mit anderen zu teilen.
Eine Gruppe der „Evangelischen Jugend Brilon“ brachte in kurzen Szenen die Grundkonflikte zwischen Elisabeth und ihren Zeitgenossen auf die Bühne. Zwei Ritter wurden von Jan Pusch und Tim Prolingheuer dargestellt, Jasmin Schiller schlüpfte in die Rolle der Elisabeth und ihre Schwester Miriam stellte ihre Hofdame dar. Benedikt Meckel erschien als Vater Konrad, Beichtvater und franziskanischer Impulsgeber Elisabeths.
Gerd Weimar, Kirchenmusikdirektor im Kirchenkreis Arnsberg, schaffte es, an die 150 Menschen aus 11 Kirchengemeinden im Alter von fünf bis siebzig Jahren für das Musikstück zu begeistern. Erst bei der Generalprobe am Vorabend hörten Sänger und Bläser, Kinder und Erwachsene, Schauspieler und Instrumentalisten zum ersten Mal, wie alles zusammen klingt. Für Gerd Weimar war neben dem musikalischen Ergebnis am wichtigsten, dass „Menschen gemeinde- und generationsübergreifend“ miteinander musizierten. „So wollen wir im Kirchenkreis arbeiten“, sagte Superintendent Alfred Hammer: „Sänger und Sängerinnen bringen mit, was sie in den Gemeinden erarbeitet haben, Sie, Herr Weimar, fügen es zu einem großen Klangkörper zusammen und am Ende des Tages gehen alle in ihre Gemeinden zurück und können staunend berichten, zu was wir gemeinsam fähig sind.“
24 Bläser und Bläserinnen, 70 Erwachsene, über 40 Kinder und das sechsköpfige Instrumentalensemble: Charlotte Weimar (Violine), Silke Vogt (Querflöte), Monique Braun (Oboe), Hannah Fricke (Trompete), Karin Neumann-Arnoldi (Klavier) und Annette König (Kontrabass) begeisterten das zahlreich erschienene Publikum. „Schade, dass die Proben vorbei sind“, bedauerte Aria Brüsselbach aus Bestwig nach der erfolgreichen Aufführung. Das begeisterte Publikum spendete für das Projekt „Familienpaten“, das Diakoniepfarrer Peter Sinn mit der Ehe-, Familien-und Lebensberatungsstelle der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. ins Leben gerufen hat. Vor dem Konzert ehrten Superintendent Alfred Hammer und Projektpfarrerin Christina Bergmann die Gewinnerinnen des Lyrik- und Kunstwettbewerbs „Brot und Rosen“.
Text und Bilder von Kathrin Koppe-Bäumer
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