„Salve Regina“ von Renaissance bis Moderne

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Südwestfälischer Kammerchor zu Gast beim Dalheimer Sommer.

Mit der alljährlich wiederkehrenden Planung des Festivals „Dalheimer Sommer“ hat sich eine schöne Tradition ergeben: ein besonderes Konzert zum Hochfest Mariä Himmelfahrt am 15. August.

Zu diesem Anlass war in diesem Jahr der Südwestfälische Kammerchor unter der Leitung von KMD Gerd Weimar zu Gast. Im Gepäck hatte der Chor ein stilistisch gut abgestimmtes Marienprogramm unter dem Motto „Salve Regina – Marianische Antiphonen von der Gregorianik bis zur Moderne“.

Es drängt einen Chor natürlich, beim Blick auf die zahlreichen Vertonungen marianischer Texte und Dichtungen künstlerisch nachschaffend tätig zu werden und die Ergebisse und die Freude an der Arbeit einem interessierten Publikum zu vermitteln. Mit einem inhaltlich dichten und chronologisch feinsinnig abgestimmten Programm konnte der Chor sofort die Herzen für sich gewinnen.

Der Frohlockensruf zum Fest – ein gregorianischer Introitus mit Psalmvers, die wohl früheste Vertonung eines auf Maria hindeutenden Textes – wurde hinter der Bühne im Chorraum von den Männerstimmen gesungen. Der gesamte Chorklang entfaltete sich im „Ave Dulcissima Maria“ von Gesualdo, die Darbietung beeindruckte durch eine fein ausbalancierte Dynamik.

Nach dem kirchlichen Nachtgebet, der Komplet, folgen die Marianischen Antiphonen. Zwei Vertonungen („Alma Redemptoris“) der vorbarocken Meister di Lasso und Palestrina beeindruckten durch ihre kunstvolle Polyphonie in ebenso kunstvoller Melodik. Interessant waren die folgenden, aus unterschiedlichen Musikepochen stammenden Fassungen des „Magnificat“ von Schütz, Mendelssohn Bartoldy und Pärt. Die Wiedergabe der Komposition von Schütz „Meine Seele erhebt den Herrn“ beeindruckte durch klare Stimmführung in dichter Polyphonie und kraftvollen Chorklang – ein Höhepunkt des Abends. Die Komposition von Pärt stellte ungewohnte Ansprüche an den Chor, dieses ernste Werk in dem ihm eigenen Tintinanabuli-Stil war in der Intonation lupenrein und im Ausdruck beeindruckend.

„Fromm und erbaulich“ war die Vertonung des „Ave Regina“ von Rheinberger und entsprechend auch die Darbietung durch den Chor. In den Marienliedern von Brahms hätte man sich stellenweise etwas mehr Ausdruckstiefe gewünscht. Poulencs Vertonung des „Salve Regina“ stellte den Chor durch die harmonische Ausweitung vor einige Schwierigkeiten, aber hier, wie auch in den Stücken von Busto und Dubra, beeindruckten besonders die gut ausgebildeten Stimmen der Chorsolisten. Das Publikum dankte für dieses meditative, geistliche Konzert mit langem herzlichen Beifall.

Text: Wolfgang Günther
Quelle: Westfalen-Blatt / Westfälisches Volksblatt vom 18.08.2015

Der Kammerchor ist mit diesem Programm nochmal am Sonntag, 23. August, 17.00 Uhr, in der Wiesenkirche Soest zu hören.

23aug17:00Salve Regina - Marianische Gesänge von der Renaissance bis zur ModerneTyp der Veranstaltung:Konzert,Südwestfälischer Kammerchor