Ein strahlender Klang menschlicher Stimmen begeisterte die Zuhörer bei drei Konzerten, die der Kammerchor des Ev. Kirchenkreises Arnsberg in der St.-Walburga-Kirche in Meschede, in der Ev. Kreuzkirche Hüsten und in der Martin-Luther-Kirche in Warstein aufführte. „Durch das Dunkel zum Licht“ war der Leitfaden, unter dem der Chorleiter Gerd Weimar A-capella-Chorwerke aus mehreren Jahrhunderten ausgesucht und zusammengestellt hatte, von der Renaissance im 16. Jahrhundert bis zur Neuzeit.
Der Kammerchor, gegründet im vorigen Jahr, besteht neben dem großen Projektchor nur aus wenigen exzellenten Sängerinnen und Sängern, die in intensiver Probenarbeit stimmlich und musikalisch bestens geschult worden sind. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Präzise Stimmführung, klarer und reiner Ton in allen Lagen mit einem beeindruckenden Gesamtklangbild zeichnen diesen Chor aus.
Das Konzert begann mit der Vertonung des 86. Psalms von Melchior Frank, tiefgründige Chormusik vergangener Jahrhunderte; ebenso die „Deutsche Sprüche von Leben und Tod“ von Leonhard Lechner.
Es folgten zwei Sätze aus Bachs Triosonate BWV 1038, gespielt von den Chormitgliedern Silke Vogt, Querflöte, Katharina Loot, Violine und Gerd Weimar am Orgelpositiv.
Mit der Motette von Johannes Brahms op.74 öffnete der Kammerchor den Zuhörern die Welt der Romantik, die aufgrund der erweiterten musikalischen Mittel ein intensiveres Musikerlebnis ermöglicht. Gerd Weimar gelang es, mit seinem Chor diese Sprache und die neuen Klangfarben des 19. Jahrhunderts zu vermitteln und hörbar zu machen. In der Motette „Die Nacht ist kommen“ von Ernst Pepping, der 1981 starb, kamen einige moderne musikalische Elemente hinzu.
Die beiden letzten Werke stammten aus der Feder von J. S. Bach. Zunächst spielte das Trio Flöte, Geige, Orgel zwei Sätze aus der Triosonate BWV 1038 und zum krönenden Abschluss erklang die achtstimmige Mottete „Fürchte dich nicht“ BWV 228. Mit diesem großartigen Werk und einer glanzvollen Aufführung war endgültig das Dunkel dem Licht gewichen. Die Zuhörer bedankten sich bei den Sängern und Musikern mit lang anhaltendem Beifall.
Text von Josef Weiser
Westfalenpost, 26.11.2011