Ein Probenwochenende mit Chorleiter Gerd Weimar und Almut Lürbke haben sie schon hinter sich. Jetzt zählt nur noch die Vorbereitung in den wöchentlichen Chorstunden am Mariengymnasium in Arnsberg, um als Nachwuchs im Projekt „VokalTotal“ am kommenden Sonntag gut dazustehen.
Woche um Woche hat man sich in der Oberstufe des evangelischen Kinder- und Jugendchores auf den großen Tag vorbereitet. Schließlich ist die Teilnahme am großen Weihnachtskonzert, das am kommenden Sonntag, 14. Dezember, in der Abtei Königsmünster über die Bühne geht, das (!) Jahresprojekt für den jungen Chor.
„Musik ist ein Teil meines Lebens“, erzählt die 15-jährige Sanja aus Arnsberg. Seit sieben Jahren ist die Schülerin vom Gymnasium Laurentianum Teil des Chorprojektes „VokalTotal“ und weiß es zu schätzen. „Ich singe und summe eigentlich zu jeder Gelegenheit“, lacht sie. Am Sonntag hat sie dazu ein richtig großes Publikum. Dass es jetzt Bach sein darf, passt ihr ganz gut.
Um 17 Uhr beginnt am Sonntag das Konzert, an dem mit „VokalTotal“ auch der Projektchor des Ev. Kirchenkreises und der Südwestfälische Kammerchor ihre Stimmen anheben wollen. Begleitet werden sie dazu von den Musikern des Orchesters „Camerata Instrumentale“ aus Siegen. Wie schon so oft, bietet die Kirche der Abtei Königsmünster den passenden Rahmen.
Den wissen auch Madita (12) und Stina (13) aus dem Kinder- und Jugendchor zu schätzen. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man für die Leistung auch noch den entsprechenden Applaus erhält“, erzählen sie. Das Mitsingen im Chorprojekt „VokalTotal“ begleitet auch sie schon seit vielen Jahren. „Musik muntert mich einfach auf“, lacht Madita und hält durch, auch wenn sie nicht immer alle Töne punktgenau trifft.
Das junge Chorprojekt von Kirchenmusikdirektor Gerd Weimar und seiner Assistentin Almut Lürbke ist breit aufgestellt. Und es kann die jungen Sänger oft über Jahr bei der Stange halten. „Rund die Hälfte der Oberstufe ist seit zehn Jahren am Ball“, erzählt Chorleiter Gerd Weimar. Denn: Mitsingen im Projekt „VokalTotal“ können schon die Jüngsten ab drei Jahren – in der so genannten Spatzengruppe.
Aber auch Jugendliche, die spontan ihre Liebe zum Gesang entdecken oder einen neuen Chor suchen, sind willkommen. Isabelle (13) geht zur Waldorfschule. Weil sich ihr alter Chor aufgelöst hatte, suchte sie dringend eine Fortsetzung, die sie jetzt in Arnsberg gefunden hat. Dazu investiert sie auch noch in private Gesangsstunden – denn einen Beruf rund um den Gesang kann sie sich wohl gut vorstellen.
„Das Singen ist es mir wert“, sagt auch Fiona (14) vom Laurentianum. So gern sie auch Handball spielt – für den Chor lässt sie schweren Herzens ein Training auch mal ausfallen. Die Aussicht, das Weihnachtsoratorium zu singen, sei schon etwas Besonderes. „Da kommen sogar Ehemalige, die nochmal mitsingen möchten“, weiß Gerd Weimar zu berichten.
Und dann ist da noch das mit der Geselligkeit: Nach jedem gemeinsamen Singen wird auch gemeinsam zu Abend gegessen. Das Probenwochenende stärkt die Gemeinsamkeit noch obendrein. So gestärkt geht man für 2015 dann auch das nächste Projekt an – mal wieder ein Musical: „Schockorange“ heißt das Werk, das 2015 den Schwerpunkt bilden soll. Doch noch denken alle nur an den Auftritt am nächsten Sonntag…
Am 14. Dezember heißt es „Jauchzet, frohlocket!“ – Kantaten zum 1. Weihnachtstag und das „Magnificat“ von J.S. Bach werden gesungen. Beginn ist um 17 Uhr in der Abtei Königsmünster; Karten (Vorverkauf) im CAB Bücherstudio, Arnsberg sowie Restkarten an der Abendkasse (Abtei).
Text und Bild: Frank Albrecht, Wochen-Anzeiger vom 10.12.2014
