Vierhändiges Orgelspiel in der Propsteikirche St. Laurentius in Arnsberg: Für Kirchenmusikdirektor Gerd Weimar vom Ev. Kirchenkreis Soest-Arnsberg und für Angelika Ritt-Appelhans, Kantorin im pastoralen Raum Arnsberg, war das eine Premiere. „Wir haben schon viel zusammen gemacht“, gibt Gerd Weimar zu, „aber vierhändig spielen wir zum ersten Mal“. Angelika Ritt-Appelhans freute sich über den musikalischen Gast an ihrem Arbeitsplatz. Beim ersten Stück, einem Konzert für zwei Orgeln aus dem 18. Jahrhundert, spielte Weimar auf der Hauptorgel im rechten Seitenschiff und sie auf der Chororgel im Eingangsbereich. Zwei Orgeln in einer Kirche. Appelhans erklärte: „Das gab es in Italien im 16. Jahrhundert häufig“. Doch anders als in der Propsteikirche waren sie nicht weit von einander entfernt in der Kirche angebracht, sondern direkt gegenüber an den beiden Seitenwänden des Chorraums So klappte die Verständigung der Organisten.
Heute klappt die Verständigung auch ohne Sichtkontakt. Sogar eine Person kann vom Spieltisch der einen Orgel beide Orgeln gleichzeitig bespielen dank elektrischer Leitungen. Wenn jedoch zwei spielen, muss man gut aufeinander hören und die Akustik des Kirchgebäudes beachten. Weimar und Appelhans gelang das Spiel an zwei Orgeln gut, ebenso das vierhändige und vierfüßige Zusammenspiel an einem Spieltisch. Im Gegensatz zum Klavier mit 88 Tasten hat das Orgelmanual nur 56 Tasten, ist also kürzer. Folglich sitzen die Spieler enger zusammen, was zu Fingerhakeln auf dem Manual und zu Fußtritten im Pedalbereich führte. „Wir hatten einen Heidenspaß beim Proben“, erinnern sich die Musiker. Auch während der Aufführung war ihnen die Spielfreude anzumerken. Der große Raum der Propsteikirche war ideal für die mächtigen und effektvollen Klänge, besonders beim Bombardo-Carillon von Charles Henri Valentin Alkan und mit einem Satz aus der 1858 mit einem Orgelpreis honorierten Sonate in d-moll, op 30 von Gustav Merkel.
Wolfgang Faber, erster Vorsitzender, und Stefanie Schumacher, zweite Vorsitzende des Ökumenischen Fördervereins für Flüchtlinge in der Stadt Arnsberg bedankten sich herzlich bei Künstler und Künstlerin. Die beiden verzichteten auf eine Gage. Deshalb kam die Gesamtspendensumme von 1730 Euro zu 100% dem Förderverein zu Gute. „Benefizkonzerte zugunsten des Fördervereins haben im Rahmen des Kunstsommers eine gute Tradition“, hatte Faber bei der Begrüßung gesagt. Die Spenden fließen in die Finanzierung des Personals in den Beratungsstellen am Berliner Platz und am Schleifmühlenweg ein.
Der Ökumenische Förderverein wurde 2004 von evangelischen und katholischen Christen gegründet. Inhaltich richtet er sich am Jesuswort: „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“ aus. Die Arbeit der Beratungsstellen koordinieren die Stadt Arnsberg und der internationale Arbeitskreis.
Weitere Spenden nimmt der Ökumenische Förderverein für Flüchtlinge in der Stadt Arnsberg e.V., gerne entgegen: Sparkasse Arnsberg-Sundern, IBAN: 90 4665 0005 0000 0608 71. Mehr Informationen über den Verein: www.fluechtlingshilfe-arnsberg.de
Text und Bilder: Kathrin Koppe-Bäumer