Nach dem ergreifenden Konzert in der Abtei Königsmünster im März wird das Programm mit drei ausdrucksstarken Werken des Expressionismus erneut aufgeführt – diesmal in der Petri-Kirche Soest.
Ralph Vaughan Williams: g-moll-Messe
Ralph Vaughan Williams schuf seine Messe für den liturgischen Gebrauch, wenngleich das Stück – gewidmet seinem Freund Gustav Holst – im Rahmen eines Konzertes in Westminster Cathedral uraufgeführt wurde. Deutlich hörbar wird Williams´ Liebe zur englischen Renaissance-Musik, seine Tonsprache ist subtil, feinfühlig, ja romantisch.
César Franck: E-Dur-Choral
César Francks E-Dur-Choral stammt aus einer Trilogie von drei symphonischen Orgelwerken, geschrieben für große Orgel. Der E-Dur-Choral fasziniert mit sensiblen, hauchzarten Klängen, farbigen Soloregistrierungen bis hin zum gewaltigen Aufbrausen eines mächtigen Orgelklangs.
Marcel Dupré: „De profundis“
Marcel Dupré erlangte Weltruhm vor allem als brillanter Konzertorganist und Improvisator (1920 spielte er das gesamte Orgelwerk Bachs auswendig!). Sein „De profundis – pour les soldats morts pour la Patrie“ entstand während des ersten Weltkrieges in einer Zeit, in der er nach einer Operation vom Militärdienst freigestellt worden war und freiwillig in einem Hospital arbeitete. In den Worten des 130. Psalms spiegelte sich seine Wut über den sinnlosen Krieg, seine tiefe Trauer um den Verlust vieler Freunde, aber auch seine Hoffnung auf Vergebung und auf die Barmherzigkeit Gottes. So wurde sein „De profundis“ zu einem sehr emotionalen, sehr bewegendem und tiefgehendem Werk. Duprés eingängige, affektvolle Melodien lassen Themen entstehen, die seine Gefühlswelt und Ausdrucksstärke offenbaren.