Projektchor – Probenphase beginnt

Bildnachweis: Die Schutzdauer für dieses Werk ist nach den Maßstäben des deutschen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.Der Projektchor des Kirchenkreises Arnsberg beginnt nach den Sommerferien mit den Proben zu zwei hochinteressanten und selten aufgeführten Chorwerken des Expressionismus. Das eine ist die Messe g-Moll für Soli und Doppelchor des englischen Komponisten Ralph Vaughan Williams, das andere ist „De Profundis“ für Soli, Chor und Orgel aus der Feder des Franzosen Marcel Dupré.
Sängerinnen und Sänger mit Chorerfahrung, die Lust haben, außerhalb des chormusikalischen Mainstreams diese außergewöhnlichen Stücke kennenzulernen, mitzusingen und in der Abtei Königsmünster Meschede aufzuführen, haben die Möglichkeit, dieses Projekt mitzumachen.

Ralph Vaughan Williams schuf seine Messe für den liturgischen Gebrauch, wenngleich das Stück – gewidmet seinem Freund Gustav Holst –  im Rahmen eines Konzertes in Westminster Cathedral uraufgeführt wurde. Deutlich hörbar wird Williams´ Liebe zur englischen Renaissance-Musik, seine Tonsprache ist subtil, feinfühlig, romantisch, expressionistisch.

War Williams von Hause aus Komponist von zahlreichen Opern, Sinfonien, Orchesterwerken, Instrumentalkonzerten, Kammermusiken, Liederzyklen, Filmmusiken, Chorwerken, u.v.m., erlangte Marcel Dupré hingegen Weltruhm vor allem als brillanter Konzertorganist und Improvisator (1920 spielte er das gesamte Orgelwerk Bachs auswendig!). Sein „De profundis – pour les soldats morts pour la Patrie“ entstand während des ersten Weltkrieges in einer Zeit, in der er nach einer Operation vom Militärdienst freigestellt worden war und freiwillig in einem Hospital arbeitete. In den Worten des 130. Psalms spiegelte sich seine Wut über den sinnlosen Krieg, seine tiefe Trauer um den Verlust vieler Freunde, aber auch seine Hoffnung auf Vergebung und auf die Barmherzigkeit Gottes. So wurde sein „De profundis“ zu einem sehr emotionalen, sehr bewegendem und tiefgehendem Werk. Uns erwartet ein faszinierendes, unglaublich reiches Klangfarbenspektrum. Duprés eingängige, affektvolle Melodien lassen Themen entstehen, die seine Gefühlswelt und Ausdrucksstärke offenbaren und uns mitreißen werden.

Nun: wir haben also die Gelegenheit, abseits des chormusikalischen Mainstreams zwei hochinteressante (und leider zu selten aufgeführte) Chorwerke kennenzulernen, zu erarbeiten und alsdann am 18. März 2018 in der Abtei Königsmünster Meschede – begleitet von den Klängen der neuen Klais-Orgel – mit tollen Solisten aufzuführen.

Weitere Informationen bei Kreiskantor KMD Gerd Weimar, Tel. 02931/530452.

Da beide Werke technisch anspruchsvoll sind, wird es zu diesem Projekt etwas mehr Probentermine geben als sonst. Wir treffen uns immer im Tutti, werden uns dann aber immer wieder zu Stimmgruppenproben aufteilen, um möglichst effizient, ohne lange Wartezeiten konzentriert üben zu können.

Probentermine als pdf zum Ausdrucken.

Wer sich bereits jetzt inspirieren lassen möchte, findet bei jpc eine gute Aufnahme des „De profundis“:
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Marcel-Dupre-1886-1971-De-Profundis/hnum/4240633

Ebenso findet man hier eine Auswahl an diversen Aufnahmen der g-Moll-Messe:
https://www.jpc.de/s/Ralph+Vaughan+Williams+Messe+in+g-moll

Alternativ auch auf Spotify!

 

 

Bildnachweis: Chaim Soutine – Chartres Cathedral
Die Schutzdauer für dieses Werk ist nach den Maßstäben des deutschen Urheberrechts abgelaufen. Es ist daher gemeinfrei.